In Mühlholz bleibt viel Arbeit lange liegen. Und das gleich hinterm Haus.


Dort befinden sich nämlich unsere Kompostmieten, in denen Mikroorganismen für uns werken und uns und der Region bereits seit vier Saisonen frischen Humus liefern. Mit Böden haben wir uns immer schon intensiv beschäftigt – auch in der Weiterbildung, etwa in der BioSchule Schlägl, die wir beide besucht haben. Das Betreiben der Kompostanlage, die auch für den Bioabfall unserer Gemeinde offen steht, war eine glückliche Fügung und führte zu weiteren fast logischen Schritten.


Ein großer war die Konstruktion und Fertigung eines Kompostwenders. Zugute kam mir hierbei meine technische Ausbildung: als Absolvent der HTL Mechatronik in Linz und fünf Jahre bei einer Firma für Sondermaschinenbau, die Lifte für Menschen mit besonderen Bedürfnissen herstellt.

Mein Weg in die Selbstständigkeit begann schon vorher und war eher Zufall. Ich hatte schon immer ein Faible für Kräuteranbau und stellte eines Tages fest, dass es eine Nachfrage für Kräutertrocknung gab, aber die Technik dafür fehlte. Das war der Startschuss zur Entwicklung des „Kräutertrockenturms“. Ideengeber waren die Landwirte selbst, der Umsetzer war ich. Der erste Schritt war getan, weitere Aufträge für die Landwirtschaft folgten.


Seitdem bilden in Mühlholz Boden und Handwerk ein Prinzip mit Wechselwirkung und sind Fundament meines Schaffens. Ein Grundsatz, der sich im Laufe der Arbeit manifestiert hat: Verkauft wird nur etwas, womit ich selbst arbeite und Erfahrung habe. Ein gutes Beispiel dafür sind die maßgefertigten Hochbeete.

Für diese kann ich die Erde gleich mit anbieten, weil viele Kunden immer wieder fragten, welche Erde sie für das Hochbeet nehmen bzw. woher diese kommen soll. Die oft empfohlene Füllung mit Ästen hat den Nachteil, dass die Erde nach kurzer Zeit stark absinkt. Ein Lösungsweg führte uns direkt in unseren Wald, aus dem wir regelmäßig Sturmholz und Käferholz holen müssen. Weil regionale Heizwerke ausgelastet sind, machten wir aus dem Holz kurzerhand Hackschnitzel, verpackten sie in Papiersäcke, die als unterste Schicht im Hochbeet gute Dienste leisten. Und die Verpackung verrottet gleich mit.